Hauptmann Oswald Boelcke wurde am 19. Mai 1891 in Giebichenstein an der Saale geboren. Nach dem Abitur trat er Ostern 1911 als Fahnenjunker in das 3. Telegrafen-Bataillon in Koblenz ein.
Anfang 1914 kam er dann als Leutnant zu einer Funkerkompanie nach Darmstadt. Nach kurzer Zeit wurde er zur Darmstädter Fliegerschule versetzt. Nach der Versetzung zur neu aufgestellten Feldfliegerabteilung 62 flog Boelcke das zweisitzige, bewaffnete “C-Flugzeug”, einen LVG-Doppeldecker. Bald danach erhielt Boelcke einen der neuen Fokker E-1 Eindecker.
Dieser Flugzeugtyp war ein Kampfeinsitzer, das heißt der Flugzeugführer flog und schoss. Boelcke erkannte die Bedeutung dieser neuen Waffe und arbeitete unaufhörlich an der Verbesserung seiner Flug- und Schießkünste.
Im August 1916 stellte man nach seinen Vorschlägen die ersten Jagdstaffeln auf und Boelcke wurde mit der Führung der Jagdstaffel 2 beauftragt. Er suchte sich die Piloten aus und bereitete sie intensiv auf den Luftkampf im kleinen Verband, anstatt des bis dahin durchgeführten Einzelkampfes, vor.
Am 28. Oktober 1916, mitten im Verlauf eines hitzigen Kurvenkampfes, streifte die Maschine seines Freundes Böhme sein Flugzeug. Boelcke konnte die abstürzende Maschine nicht mehr abfangen und wurde beim Aufprall auf den Boden getötet. Boelckes Verdienste lagen in der Entwicklung von Einsatzgrundsätzen und in der Grundlagenarbeit zur Ausbildung seiner Kameraden. Er gilt als Lehrmeister der Jagdflieger.